Schwedens Folklore & Volkskunst
Schwedens Folklore und Volkskunst hängen eng mit den Veränderungen in der Natur beim Wechsel der Jahreszeiten und mit den Lebensgewohnheiten der schwedischen Volksgruppen in den vergangenen Jahrhunderten zusammen. Nicht wenige der überlieferten schwedischen Bräuche und Kunsthandwerke gehen auf die Zeit zurück, in der das Land noch heidnisch war. Dazu gehören die schwedische Hirtenmusik, die schwedische Glasbläserkunst und die Holzschuhherstellung.
Die Ursprünge der schwedischen Volksmusik gehen auf die Rufe der Jäger zurück, die sich über große Entfernungen verständigen mussten. Daraus entstanden zunächst rein vokalistische Gesänge, deren Hauptelemente Pfiffe und Rufe waren. Solche Lieder wurden vor allem von der schwedischen Volksgruppe der Samen, die auch als Lappen bekannt sind, gesungen. Doch nicht nur in bezug auf die Musik, hatte das nordische Nomadenvolk auf die Entwicklung der schwedischen Volkskunst Einfluss. So werden zum Beispiel heute noch in schwedischen Traditionswerkstätten Schmuckstücke aus menschlichen Haaren hergestellt. Die Hirtenmusik hat sich als Hausmusik schwedischer Bauern weiterentwickelt, die zur Begleitung der Gesänge eigene Instrumente bauten. Deshalb werden die Volkslieder teilweise mit nur in Schweden bekannten Instrumenten gespielt, wie mit der Holzschuhfiedel, einer aus einem Holzschuh hergestellten Geige. Andere typische Instrumente der folkloristischen Musik Schwedens sind Ziehharmonika, Mundharmonika, Pfeife und Flöte.
Eine gute Gelegenheit, schwedische Folklore und Volkskunst live zu erleben, ist das Mittsommerfest. Mit diesem Fest feiern die Schweden und ihre Gäste den Sommer. Während des Mittsommerfestes werden schwedische Volkstrachten getragen, traditionelle Tänze getanzt und natürlich volkstümliche Lieder gespielt und gesungen. An jedem Ort in Schweden wird das Mittsommerfest, beispielsweise was das Tragen der Trachten betrifft, auf seine eigene Art gefeiert.