Finnlands wechselvolle Geschichte
Archäologische Funde belegen, dass der Teil Skandinaviens, dem heutigen Finnland, bereits in der Steinzeit von Menschen bewohnt wurde. Dagegen ist es strittig, woher Finnlands heutige Bevölkerung kommt. Finnlands Geschichte ist durch die Herrschaft Schwedens und Russlands stark geprägt.
Finnland ist circa 700 Jahre lang ein Teil Schwedens. Dabei streiten die Historiker darüber, wann die Jahrhunderte dauernde schwedische Herrschaft begonnen hat, angesetzt wird deren Beginn um 1154. Im Laufe der schwedischen Herrschaft führen Schweden und Russland zahlreiche Kriege um Finnland, wobei Finnland zeitweise von Russland besetzt wird.
Durch den Russisch-Schwedischen Krieg 1808–1809 tritt Schweden große Gebiete Finnlands an Russland. Damit wird Finnland zum Autonomen Großfürstentum Finnland, das sich als eigenständiges Land mit einer eigenen Verfassung entwickeln kann. Es bekommt zudem die finnischen Gebiete, die Schweden bereits an Russland abgegeben hat, zurück. Großfürst und zugleich Staatsoberhaupt des Großfürstentums ist der russische Zar. Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts erwacht das finnische Nationalbewusstsein, die Suche nach der nationalen Identität beginnt. Im Jahr 1902 wird Finnisch neben Schwedisch zur offiziellen Amtssprache.
Die 1904 beginnende Russifizierung löst organisierten Widerstand der finnischen Autonomieorgane aus. Die schlechte Lebensmittelversorgung nach dem 1. Weltkrieg 1916 hat einen Bürgerkrieg zur Folge. Im Januar 1918 erreicht Finnland seine Unabhängigkeit. Die junge Sowjetunion, die nach dem Sturz des Zaren selbst politisch auf tönernen Füßen steht, erkennt Finnland in den Grenzen des Großfürstentums an. Am 2. Weltkrieg beteiligt sich Finnland an deutscher Seite. Heute ist Finnland eine Parlamentarische Republik mit seiner Hauptstadt Helsinki.