Esbjerg
Esbjerg ist mit über 80.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Dänemarks und das urbane Zentrum an der Westküste Jütlands. Die quirlige Stadt ist wirtschaftlich vor allem als Fischerei-, Offshore- und Fährhafen von erheblicher Bedeutung. Aber auch touristisch hat der Ort mit dem spröden Nordcharme allerhand zu bieten.
Der Verlust der für Dänemark wichtigsten Nordseehäfen nach dem verlorenen Deutsch-Dänischen Krieg 1864, der die Abtretung der schleswig-holsteinschen Herzogtümer zur Folge hatte, führte ab 1869 zum umfassenden Ausbau des bis dahin kleinen Fischerdorfes Esbjerg zum modernen westlichen Haupthafenort Dänemarks.
Esbjerg ist eine junge Stadt, die heute nicht nur vom Hafen, sondern auch von Großbetrieben, einigen Universitäts-Fachbereichen und zahlreichen Museen geprägt ist. Die das Gesicht der Stadt bestimmende Architektur wird einerseits durch vom Jugendstil dominierte Repräsentativbauten der vorletzten Jahrhundertwende bestimmt, andererseits durch Bauten mit den für Skandinavien typischen klaren Linien.
Zur ersten Gruppe gehört das 1907 erbaute ehemalige E-Werk, in dem heute das Musikkonservatorium untergebracht ist, und der am Hafen stehende ritterburgähnliche Wasserturm, der bald nach seiner Errichtung zum Wahrzeichen Esbjergs wurde. Zur modernen Gruppe zählen unter anderem die vom Stararchitekten Johan Otto von Spreckelsen erbaute St. Nikolaj-Kirche aus dem Jahr 1969 mit ihrem riesigen Betonkubus als Kirchenraum das als Kulturveranstaltungsort überaus wichtige, von den berühmten Utzon-Brüdern konzipierte Musikhuset und die monumentale, rote Sædden-Kirche mit ihrer einzigartigen Innenbeleuchtung (1978).
Esbjerg bietet dem Kulturhungrigen nicht nur Architektur und sehenswerte Denkmäler wie die originelle Sitzgruppe, vierer am Hafen auf das Meer schauernder, zehn Meter großer Männer aus weißem Stein, sondern auch viele interessante Museen. Besonders besuchenswert sind zum Beispiel das Bensteinmuseum und das Fischereimuseum mit angeschlossenem Robbarium. Weltruf genießt Esbjergs Kunstmuseum mit seiner spektakulären Sammlung moderner Kunst. Die Kulturszene Esbjergs kann aber auch durch viele Veranstaltungen wie das internationale Kammermusikfestival, Operngalas, Opern-Air-Festivals und die Esbjerg-Festwoche sowie durch unzählige Live Acts in den Cafés und Bars überzeugen. In den Gaststätten und Restaurants der Stadt sollte man sich unbedingt auch auf lokale kulinarische Spezialitäten wie etwa Bakskud, ein angebratener Trockenfisch, einlassen.
Natürlich wird dem Touristen auch Gelegenheit geboten, sich in gesunder, salz- und jodhaltiger Seeluft beim Baden in der Nordsee, beim Erwandern des beeindruckenden Wattenmeers oder beim Laufen und Radeln in den Wäldern der Umgebung ausgiebig zu erholen. Aus dem Fährhafen von Esbjerg fahren die Fähren zur Nordseeinsel Fanø.
Bei den Unterkünften hat der Esbjerg-Besucher die Wahl auf einer Skala zwischen 4-Sterne-Hotelsuite und Jugendherberge. Zu empfehlen sind aber auch gemütliche Tage und Nächte in einen Kro-Gästezimmer, in einer Ferienhütte oder auf einem der Naturlagerplätze im Wald.
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